Senioren kennen das bekannte Leid mit jedem Lebensjahr, was auf der Agenda hinzukommt, baut der Körper ab. Klar, es gibt verschiedene Möglichkeiten, um den Alterungsprozess und damit einhergehende Veränderungen am Körper zu verlangsamen, aber nicht alle Organe sind ohne ärztliche Fürsorge dauerhaft zu Höchstleistungen bereit. Insbesondere das menschliche Auge wird oft vergessen und bekommt vor allem in altersgerechten Einrichtungen und Pflegeheimen zu wenig Beachtung. Diesbezüglich hat die Studie OVIS im Auftrag der Stiftung-Auge ermittelt, dass die augenärztliche Kontrolle in allen Bereichen der Pflege Mängel aufweist.

Die Auswirkungen des augenärztlichen Versorgungsmangels

Die Folge ist eine Zunahme und stärkere Ausprägung von altersbedingten Augenerkrankungen, dazu gehören das Glaukom, auch bekannt als Grauer Star, sowie die Netzhauterkrankung AMD – Makuladegeneration. Ebenfalls kommt es zu einer diabetischen Retinopathie durch die Veränderungen kleinerer Netzhautgefäße sowie Tränensackentzündungen und Erkrankungen der Hornhaut. Gerade ältere Menschen sollte ihre Augen regelmäßig untersuchen lassen, um bei einer Augenerkrankung rechtzeitig reagieren zu können. Die Auswirkungen bei unzureichender Versorgung führen von der Sehbehinderung bis hin zur Erblindung.

Versorgungsmangel für Senioren in der Bundesrepublik

Die OVIS Versorgungsstudie – Ophthalmologische Versorgen in Seniorenheimen bezieht beim derzeitigen Mangel ausschließlich auf die Lage in Pflegeeinrichtungen für Senioren. Ab einem Lebensalter von 60 Jahren sollten Menschen ihre Augen regelmäßig untersuchen lassen, um schwerwiegende Erkrankungen rechtzeitig zu erkennen und entgegenzuwirken.

Und dennoch ergab die Studie nach eine detaillierten Erfassung von Ärzten, die Patientendaten zum Thema Sehbehinderung und Erblindung in Seniorenheimen ausgewertet haben, dass es teilweise immense Versorgungslücken in der bundesweiten Pflege gibt. Das erschreckende Resultat, es fehlt an einer umfangreichen medizinischen Versorgung von Senioren in Pflegeheimen, obwohl es deutschlandweit nicht an Augenärzten mangelt.

Fazit zur Versorgungsstudie in Seniorenheimen

Insgesamt wurden flächendeckend in Deutschland die Bewohner in 32 Pflegeheimen befragt. Die Befragten mussten die gleichen Fragebögen ausfüllen und detailliert über ihre gesundheitliche Verfassung, die Lebenssituation sowie die Besuche von Augenärzten berichten. Zusätzlich wurden die Studienteilnehmer von anerkannten Ärzte aus 14 deutschen Augenkliniken untersucht.

Nahezu jeder zweite Befragte gab an, Probleme mit den Augen zu haben – ein weiteres Ergebnis der Studie ist die beunruhigende Tatsache, dass im Schnitt vor vier Jahren das letzte Mal eine Untersuchung beim Augenarzt stattgefunden hat. Für die meisten Senioren ist der Aufwand von der Terminvereinbarung bis hin zum beschwerlichen Weg eines Augenarztbesuches schlichtweg zu groß. Daraus resultierend leiden die meisten an unterschiedlichen Augenkrankheiten.

Verschiedene Arten von altersbedingten Augenerkrankungen

Der Graue Star und die altersbedingte Makuladegeneration sind die am weitesten verbreitetsten Augenerkrankungen älterer Menschen. Ebenfalls treten relativ häufig Augenentzündungen mit verschiedenen Ausprägungen auf. Die Tatsache, dass es unzureichende Augenarztbesuche gibt, führt dazu, dass viele Senioren die falsche Brille tragen. Die Einschränkungen reichen von schlechtem Sehen in der Nähe sowie in der Ferne. Trockene sind ein weiteres Problem, erste Anzeichen sind Rötungen sowie Augenbrennen und Jucken.

Bei Problemen dieser Art können Augentropfen, Salben oder anderweitigen Medikamente vom Augenarzt Linderung verschaffen und somit für eine bessere Lebensqualität sorgen. Wer den Gang zum Arzt versäumt und mit schmerzenden Augen, welche häufig tränen und gerötet sind, lebt, läuft Gefahr, eine Bindehautentzündung zu verschleppen. Erkrankungen dieser Art können sich ebenso auf die Regenbogenhaut oder Hornhaut auswirken. Wobei der Krankheitsverlauf einer Hornhautentzündung erheblich schmerzhafter ist und mit weiteren Symptomen einhergeht als die Bindehautentzündung.

Warum es einen Betroffenen bei den genannten Erscheinungen sofort zum Augenarzt ziehen sollte, ist der Fakt, dass ein Glaukom – der Graue Star im Anfangsstadium exakt diese Ursachen zurückzuführen ist. Dabei gilt diese Augenkrankheit als die Hauptursache für das Erblinden im Alter. Wer sich rechtzeitig behandeln lässt, kann sich vor einer Erblindung durch innovative Behandlungsmöglichkeiten schützen.

Zusammenhang mit anderen Krankheiten

Die Augen und speziell die Tränensäcke gelten seit der Etablierung moderner Medizin als Hinweisgeber für verschiedenste Erkrankungen. Gerade im Alter gibt es des Öfteren Zusammenhänge zwischen unterschiedlichen Krankheiten. Wer die Ursachen kennt, hat besser Chancen auf Heilung oder zumindest Linderung. Sind die Tränensäcke auffallend tief, ist die Ursache häufig zurück auf eine Nierenerkrankung oder Problemen mit der Blase zu führen.

Entsprechend sollte der Augenarzt konsultiert und nach einer fachärztlichen Beratung auch ein Urologe hinzugezogen werden. Bei bräunlichen oder gar schwarzen Augenringen ist von einer Leber- oder Gallenerkrankung auszugehen. Ist die mittlere Augenhaut entzündet, handelt es sich nicht selten um eine Uvetis, die durch die Viren von Röteln und Herpes ausgelöst wird. Dass sich diese Augenerkrankung auf die Aderhaut auswirkt, entsteht eine unmittelbare Einschränkung der Sehfähigkeit.
Ebenfalls können Sehbehinderungen oder anderweitige Erkrankungen am Auge durch Fremdkörper, Infektionskrankheiten oder Rheuma entstehen. Damit die Lebensqualität im Alter nicht zunehmend durch etwaige Krankheitsbilder abnimmt, sind regelmäßige Untersuchungen bei Fachärzten zur Vorsorge Pflicht.

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