Ein teilweiser oder gar vollständiger Verlust des Hörvermögens betrifft heutzutage immer mehr Menschen in Deutschland. Nach akribischer Datenanalyse leiden mindestens 16 Prozent der deutschen Bevölkerung an einer Hörminderung. Dabei handelt es sich bei den meisten der Betroffenen um ein Ohr, wobei die Dunkelziffer wahrscheinlich höher einzuschätzen ist. Aufgrund der zunehmend älter werdenden Population im Land nimmt auch die Altersschwerhörigkeit zu. Das ist allerdings nicht der einzige Grund für Hypakusis Erkrankungen. Nicht nur das Alter spielt eine Rolle, oftmals ist eine übertriebene Lärmbelastung die Hauptursache für schlechtes Hören. Die Ausprägung reicht von einer leichten bis mittelmäßigen Schwerhörigkeit und kann im schlimmsten Fall bis zu weitgehenden Gehörlosigkeit führen. Wie es zu den Ausprägungen kommt und warum eine schnelle Diagnose wichtig ist, diese und weitere Information enthält der folgende Artikel.
Bereits den ersten Verdacht sollte man ernstnehmen
Die meisten Menschen fragen sich beim Thema Hörverlust, ob es bestimmte Anzeichen gibt, die ein schnelles Handeln erfordern. Eins ist Fakt, wer durch schnelles Diagnostizieren eine Hörminderung rechtzeitig behandeln lässt, birgt einer Vielzahl potenzieller Folgeerkrankungen vor. Denn die Hörfähigkeit nimmt nicht abrupt ab, es vergehen in vielen Fällen bis zu sechs oder sieben Jahre bevor der Hörverlust akut wird und die Lebensqualität einschränkt.
Erst nach einigen Jahren ist also im Alltag spürbar, dass betroffene Personen zum Beispiel auf ein Hörgerät angewiesen sind. Bei einer unbehandelten oder zu spät diagnostizierten Hypakusis kann es zu Depressionen und erhöhtem Stressempfinden kommen. Im weiteren Verlauf nimmt die Wahrscheinlichkeit, an erhöhtem Blutdruck oder Demenz zu erkranken, erheblich zu. Die Diagnose von einem HNO-Facharzt einzuholen ist deshalb bereits bei den ersten Anzeichen eines Hörverlustes sehr wichtig.
Das Krankheitsbild der Hypakusis
Von der einfachen Hörminderung bis zur Schwerhörigkeit hat sich die Ausbreitung unter der deutschen Gesamtbevölkerung innerhalb weniger Jahr vervielfacht, so dass man schon beinahe beim Thema Ohrenkrankheit von einer Volkskrankheit sprechen kann. Dabei hat die Hypakusis verschiedenste Ausprägungen, die bis zur Gehörlosigkeit reichen. Es kann der gesamte Hörbereich betroffen sein oder ausschließlich zu einer Beeinträchtigung bei höheren oder tieferen Tönen kommen.
Die ersten Symptome stellt zumeist das Umfeld der Betroffenen fest und nicht der im Anfangsstadium einer Hypakusis befindliche Betroffene. Das zeigt sich des Öfteren durch das Bitten, den Satz noch mal zu wiederholen, da er nicht verstanden worden ist. Ebenfalls ist es ein Indiz, wenn beim Fernsehen die Lautstärke deutlich zu hoch ist oder man schlichtweg den Wecker morgens nicht hört oder das Klingeln des Telefons.
Bei diesen Anzeichen sollte man auf schnellstem Weg einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt konsultieren. Dieser hat verschiedene Möglichkeiten, die vorliegende Erkrankung und Grad der Schwerhörigkeit zu bestimmen. In den meisten Fällen lässt sich die Hörminderung durch ein Hörgerät ausgleichen, das bedeutet nach dem HNO-Spezialisten muss der Betroffene zu einem Hörakustiker, um den individuellen Bedarf zu ermitteln.
Individuelles Testprogramm und die Beratung durch den Hörakustiker
Im Grunde genommen erfolgt beim Hörakustiker die genaue Definition des wirklich notwendigen Hörgerätes. Zuerst wird ein Audiogramm erstellt, indem die Lautstärke nach Tonhöhen ermittelt wird. Nach der Testphase gilt es das Hörgerät an den Hörverlust anzupassen, um die Tonhöhen beim Hören besser verständlich zu machen. Aus diesem Grund dauern die individuellen Beratungen eine gewisse Zeit, nur so kann sich der Hörakustiker ein Bild von der notwendigen Verbesserung machen. Stehen die Rahmenbedingungen fest, kann das Hörgerät auf den Patienten zugeschnitten werden.
Liegt ein Defizit im Hochtonbereich vor, unterstützt das Gerät die hohen Töne. Die tiefen Töne werden in der natürlichen Lautstärke übertragen. Im Laufe der Beratung geht es nicht nur um die Erstellung eines Audiogramms, sondern auch darum, den Patienten für das Hörgerät zu sensibilisieren. Gibt es individuelle Vorstellungen, können diese bis zum einem gewissen Punkt berücksichtigt werden. Dazu gehören die finanziellen Möglichkeiten, die durchaus variieren können, denn die Kasse deckt nicht alles ab und natürlich auch Sonderwünsche und spezielles Zubehör. Die Auswahl ist hier je nach Modell sehr variabel.
Die neuesten High-End Hörgeräte im Mini-Format
Wer an die Schwerhörigkeit denkt, der hat oft das Bild vor Augen, das ein relativ großes Hörgerät hinter dem Ohr sitzt. Die wenig ansehnlich braune Farbe in Verbindung mit einer klobigen Aufmachung wirkt von der ästhetischen Seite aus betrachtet abschreckend. Allerdings hat sich Technologie deutlich weiterentwickelt. Heut gibt es regelrechte Mini Hörgeräte, die deutlich leistungsstärker sind und zudem kaum sichtbar. Insbesondere die unscheinbaren kleinen Im-Ohr Hörgeräte werden innerhalb des Gehörgangs eingesetzt und sind somit kaum von außen zu erkennen.
Die Hörgeräte-Technologie bietet freilich auch Geräte, die hinter dem Ohr angebracht werden. Zum einen hängt es vom Grad der Schwerhörigkeit ab und zum anderen, welche Tonlagen nicht mehr richtig wahrgenommen werden können. In jedem Fall sind die Hörgeräte nicht größer als eine Kaffeebohne. Zusätzlich sind die Entwickler so weit, dass die äußere Hülle der Haarfarbe sowie der Hautfarbe anpassungsfähig an den Patienten sind.
Moderne Geräte sind heutzutage regelrechte Hightech Wunder und können über Bluetooth mit Mobilgeräten verknüpft werden. So können Schwerhörige über das Hörgerät mit anderen Menschen telefonieren oder Radiohören. Die brandneuen Geräte sind ebenso extrem anpassungsfähig und können je nach Situation zum Beispiel mit einem Tinnitus Noiser vor einem zu hohen Lärmpegel abschirmen oder bei einer Unterhaltung den Unterton verdeutlichen. Im Digitalzeitalter bekommen die Hörgeräte immer mehr Zusatzfunktionen, die den Umgang mit einer Hypakusis Erkrankungen erträglicher machen.
Mehrere Geräte ausprobieren ist das A & O
Bevor sich ein Betroffener für den Kauf eines Hörgerätes entscheidet, steht eine längere Testphase im Raum. Sobald der Hörakustiker alle erforderlichen Daten kennt, kann er die zum Patienten passenden Geräte auswählen und entsprechend justieren. Die kleinen Hör-Helfer müssen nun über einen Zeitraum von mehreren Wochen einen Praxistest durchlaufen. Auf diese Weise kann das jeweilige Hörgerät angepasst werden und der Schwerhörige stellt letzten Endes selbst fest, welches Gerät am besten sitzt und den optimalen Ausgleich zur Hypakusis ermöglicht. Der Tragekomfort spielt freilich ebenso eine wichtige Rolle wie auch die Preisvorstellungen des Betroffenen.