Ein Schlaganfall nimmt direkten Einfluss auf die Lebensqualität der Betroffenen. Der schlagartig auftretende Apoplex lässt sich kaum verhindern, einzig eine schnelle fachärztliche Versorgung kann die Ausprägung von Folgeschäden mindern. Je länger es zu kritischen Störungen im Gehirn bei der Blutversorgung kommt, desto schlimmer sind die zu erwartenden Folgen. Die häufigsten Symptome eines Schlaganfalls sind halbseitige Taubheit oder Lähmungen des Gesichts, bei vielen Schlaganfall-Patienten sind vor allem die Mundwinkel betroffen, aber auch Arm oder Beine auf einer Körperseite.
Es kommt ebenfalls zum teilweisen Verlust der Sehkraft oder dem Verdunkelungs- Effekt, bei dem es wie ein Vorhang in einem oder vor beiden Augen herunterfällt, was das räumliche Sehen stark einschränkt. Betroffene klagen ebenso über plötzlich starke Kopfschmerzen ohne bekannte Ursache sowie über Sprachverlust und Schwierigkeiten beim Sprechen oder beim Verstehen anderer Personen. Eine weitere Begleiterscheinung ist der Gleichgewichtsverlust oder instabiles Gehen, wozu es hauptsächlich in Kombination mit einem anderen Symptom kommt.
Den Schlaganfall verstehen ist das A & O
Die Anzeichen eines Schlaganfalls zu erkennen ist der erste Schritt in der Schlaganfall-Prävention. Ein Schlaganfall tritt auf, wenn der Blutfluss zu einem Bereich im Gehirn unterbrochen wird. Das geschieht aufgrund eines Blutgerinnsels, das die Zirkulation in einem Gefäß im Gehirn – einfach ausgedrückt – verstopft. Dadurch werden bestimmte Gehirnzellen nicht mehr mit Sauerstoff und Glukose versorgt, die in der Folge sterben. Wird ein Schlaganfall nicht frühzeitig erkannt, kann es zu dauerhaften Hirnschäden kommen, die bis zum Tod führen können.
Wie entsteht ein Schlaganfall?
Es gibt zwei Arten von Schlaganfällen. Der schwerwiegendste ist der ischämische Schlaganfall, der ähnlich wie ein Herzinfarkt, nur dass er in den Blutgefäßen des Gehirns auftritt. Gerinnsel können sich in den Blutgefäßen des Gehirns, in den zum Gehirn führenden Blutgefäßen oder sogar in Blutgefäßen an anderen Stellen im Körper bilden und dann zum Gehirn wandern. Diese Gerinnsel blockieren den Blutfluss zu den Gehirnzellen. Ein ischämischer Schlaganfall kann auch dann auftreten, wenn zu viele Ablagerungen (wie Fettablagerungen und Cholesterin) die Blutgefäße des Gehirns verstopfen. Etwa 80 Prozent aller Schlaganfälle sind daher ischämischen Ursprungs.
Hämorrhagische Schlaganfälle treten auf, wenn ein Blutgefäß im Gehirn bricht oder anderweitig beschädigt wird. Das Ergebnis ist, dass Blut in das Hirngewebe eindringt und die Gehirnzellen Schaden zufügt. Die häufigsten Ursachen für einen hämorrhagischen Schlaganfall sind Bluthochdruck und Gehirnaneurysmen. Ein Aneurysma ist eine schwache oder sehr dünne Gefäßwand.
Linderung von Begleiterscheinungen durch gezielte Reha
Sobald die Nährstoff- und Sauerstoffversorgung der grauen Zellen unterbrochen wird, nimmt die Gefahr des Absterbens deutlich zu. Wird das betroffene Gehirnareal längere Zeit nicht durchblutet, sind dauerhafte gesundheitliche Schäden in der Regel nicht mehr abzuwenden. Die folgenschweren Symptome, wie die halbseitige Lähmung, sind für Betroffene nur schwer zu verarbeiten. Es gibt allerdings mittlerweile individuelle Therapien im Rahmen eines langwierigen Prozesses, der ausschließlich in einer Rehaklinik zu absolvieren ist.
Patienten bekommen Unterstützung, den Alltag einhändig zu bewältigen. Auch das selbstständige Gehen kann wieder erlernt werden, obwohl der Weg sehr lang ist und vom Betroffenen viel Geduld und Motivation verlangt. Auf den oftmals erforderlichen Rollstuhl, ohne den die Bewegung nach einem Schlaganfall mit Lähmung kaum zu bewältigen ist, kann nach gezielter Reha in vielen Fällen verzichtet werden.
Bessere Alltagsmobilität für Schlaganfallpatienten
Das Wichtigste ist für Betroffene eines Schlaganfalls und deren Familie nicht aufzugeben und vor allem an Besserung zu glauben. Die Motivation aus dem engsten Kreis der Angehörigen ist unverzichtbar auf dem Weg der Besserung. Durch moderne individuelle Therapieformen können Störungen selbst nach einigen Monaten noch gezielt verbessert werden. Mobil und selbstständig zurück in den Alltag ist dank neuer Technologien und mit konsequenten Reha-Übungen durchaus möglich.
Liegeräder mit drei Rädern und Fußhebersysteme, wie das Bioness L300 Go oder Foot Drop und WalkAide, ermöglichen es Schlaganfallpatienten, ohne Rollstuhl auszukommen. Die moderne Technologie macht es möglich, mittels funktionellen Elektrostimulationen, eine Fußheberschwäche zu verbessern. Durch gezielte Reha-Übungen lernen Betroffene den Umgang mit einer Manschette, die über Impuls die Nerven in den Muskelpartien anregt, die zur Anhebebewegung, des Fußes erforderlich sind. Aufgrund der schlaganfallbedingten Lähmung sind viele Menschen nur noch einhändig, die neuen Manschettensysteme lassen sich auch nur mit einer Hand am Unterschenkel oder anderen Körperteilen anlegen.
Trotz Halbseitenlähmung mit Orthesen mobil bleiben
Für halbseitig gelähmte Patienten ist das Zurückfinden in einen unabhängigen und selbstbestimmenden Tagesablauf von größtem Wert. Mit einem Fußheber-System sind Betroffene nicht mehr dauerhaft an die Familie gebunden und können selbstständig agieren. Das Laufen wird mit ein wenig Übung zu einer normalen Sache und selbst zügiges Gehen ist möglich. Im Wechselschritt Treppen hinaufsteigen und hinuntergehen ist ebenso möglich.
Ein weiterer Effekt, den diese Hightech Oberschenkelmanschette durch elektrische Impulse, die an den Fußheber-Muskel gesendet werden, mit sich bringt, ist, dass der Patient das Knie nicht mehr überstrecken kann. Durch die Schwächung der Muskulatur ist kaum mehr eine Kniekontrolle vorhanden, wodurch Betroffene durch das häufige Überstrecken des Knies unter starken Schmerzen leiden.
Durch diese elektronischen Gehhilfen sind längere Strecken kein Problem und das vollkommen schmerzfrei. Die Regulierung der elektrischen Stimulation in puncto Intensität erfolgt über eine Smartphone App, so kann jeder Anwender das Fußhebesystem individuell bedienen. Interessant zu wissen ist es natürlich, dass gesetzliche Krankenkassen ihren Mitgliedern bei nervlichen Bewegungsstörungen, die elektronisch gesteuerte Orthese bezahlen.