Die Medizin hat den letzten Jahren einen wahren Quantensprung gemacht, was die Vorsorge und Behandlung verschiedener Krebsarten betrifft. Ein Fakt ist ganz besonders interessant zu bewerten, und zwar, dass durch unterschiedliche Studien mehrfach belegt wurde – mit einer angemessenen Lebensweise ist es durchaus möglich, das Krebsrisiko zu senken. Freilich gibt es keine Garantie, es ist aber klar, dass sowohl schlechte Ernährungsgewohnheiten sowie regelmäßiger Alkoholkonsum, auch in kleinen Mengen und das Rauchen das Gesamtrisiko einer Krebserkrankung fördern. Wer sich an eine ausgewogene Ernährung hält und ebenso regelmäßig bewegt kann das Krebsrisiko um bis zu 40 Prozent reduzieren.
Tipps und Tricks zur Krebsprävention für jedermann
Bereits im Jahr 1987 haben Europas Mediziner und Wissenschaftler aus der Krebsforschung im Auftrag der damaligen Europäischen Gemeinschaft, woraus die uns heut bekannte Europäische Union hervorging, einen Kodex zusammengestellt. Dieser dient zur Prävention von Krebskrankheiten und ist aus historischer Sicht als einmalig zu bewerten. Sicher hat in den 80er Jahren auch das enorme Risiko des Super-GAU bei der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl dazu beigetragen, schließlich waren und sind europaweit verschiedene Länder betroffen.
Die Inhalte der europäischen Prävention gegen Krebs
Das Ziel des europäischen Kodex ist, die Bevölkerung zu sensibilisieren, das Krebsrisiko durch einen gesunden Lebensstil so gering wie nur möglich zu halten. Dabei wird die Liste, die heut durch die EU-Kommission bearbeitet wird, permanent durch Erkenntnisse aus Wissenschaft und Medizin erweitert. In erster Linie sollen die einzelnen Punkte natürlich leicht verständlich erscheinen, um die Empfehlungen für jeden Einzelnen umsetzbar zu machen. Aktuell enthält die Kodex-Übersicht zwölf Regularien, die der Früherkennung und Prävention von Krebskrankheiten dienen. Die Redaktion hat für unsere Leser das Regelwerk der Krebsexperten zusammengefasst.
So lässt sich das Erkrankungsrisiko senken
Zigaretten, Tabak und Co.: Auf das Rauchen sowie jedwede Form von Tabak ist grundsätzlich zu verzichten. Dazu gehören ebenfalls die Nischenprodukte wie Kautabak und Schnupftabak sowie moderne Kräutermixturen. Darüber hinaus gilt das auch für Personen, die passiv rauchen. Eine rauchfreie Umgebung zum Arbeiten und Leben senkt das Krebsrisiko im zweistelligen Prozentbereich.
Körpergewicht: Das Normal- bzw. Idealgewicht zu kennen wirkt sich in jeder Hinsicht positiv auf die Gesundheit aus. Damit einhergehend ist tägliche Bewegung Pflicht und sitzende Tätigkeiten sollten weitestgehend vermieden werden.
Auf die Ernährung kommt es an: Eine gute Ernährung sollte ausgewogen und gesund sein. Das bedeutet, man sollte auf Fertigprodukte weitestgehend verzichten. Im Vordergrund sollten Früchte, Gemüse, Hülsenfrüchte und Vollkorngetreide stehen. Der Konsum von kalorienreichen Softdrinks mit hohem Zuckeranteil ist maximal in Maßen zu empfehlen. Ebenfalls sollte der Anteil von Speisen mit erhöhtem Salzgehalt so gering wie möglich ausfallen. Verarbeitetes Fleisch in Wurstwaren und Fertigprodukten sowie rote Fleischsorten sollten nur einen kleinen Anteil bei der täglichen Nahrungsaufnahme einnehmen. Bestenfalls ist an einigen Wochentagen gänzlich darauf zu verzichten.
Alkoholkonsum: Der Genuss von alkoholischen Getränken sollte keinesfalls übertrieben werden. Man sollte Alkohol nicht jeden Tag trinken und regelmäßige Pausen einführen, damit sich der Körper von der freiwilligen Vergiftung regenerieren kann.
Ein sicherer Arbeitsplatz: Das gilt vor allem für Arbeitskräfte, die mit giftigen sowie krebserregenden Materialien und Stoffen hantieren. Aber auch für Bürotätigkeiten, die beispielsweise in Druckereien oder in der chemischen Industrie regelmäßig gesundheitsgefährdenden Substanzen ausgesetzt sind.
Radon-Konzentration: Das Edelgas ist nur den wenigsten ein Begriff, kommt allerdings direkt hinter dem Rauchen als zweithäufigste Ursache von Lungenkrebs. In neuen Gebäuden ist die Belastung weniger hoch als in älteren Bauwerken. Wichtig ist regelmäßig zu lüften, damit die vom Baugrund aufsteigende radonhaltige Bodenluft nicht zu einer gesundheitsbedingten Belastung zu Hause wird.
Spezielle Hinweise für Frauen: Wer aufgrund des eigenen Schönheitsideals auf das Stillen des Babys verzichtet, erhöht das Brustkrebsrisiko massiv. Wenn möglich sollte eine Frau ihr selbst Kind stillen, denn das ist ein nachgewiesener Fakt als Schutz vor Brustkrebs. Ebenfalls sind neumodische Hormonersatztherapien mit Vorsicht zu genießen. Die Beschwerden während der Wechseljahre werden zwar gelindert allerdings sagen Experten, dass Frauen ausschließlich in einem vertretbaren Rahmen derartige Behandlungen vornehmen sollten.
Impfpflicht für Kinder: Neugeborene sollten unbedingt gegen Hepatitis B geimpft werden und für Mädchen sollte eine HPV-Impfung völlig außer Frage stehen.
Sonnenschutz: Kinder sowie Erwachsene sollten sich angemessen vor der Sonne schützen. Das gilt nicht nur für den Sommerurlaub, ebenso bei der Gartenarbeit oder Spaziergängen ist Sonnencreme Pflicht. Die UV-Strahlung für die Krebsbildung ist massiv!
Krebsvorsorge: Frauen und Männer sollten die Maßnahmen der Krebsfrüherkennungsuntersuchungen ernst nehmen und die Angebote auch nutzen. Nur wer die Maßnahmen zur Früherkennung in Anspruch nimmt, wird bei einer negativen Diagnose von allen potenziellen Behandlungsmethoden Gebrauch machen können.